Bodybuilding

Bodybuilding ist eine Sportart, bei der die Modellierung des Körpers durch gezielte Muskelübungen in der Regel unter Verwendung von Fitnessgeräten im Mittelpunkt steht. Ziel ist der Muskelaufbau bei geringem Körperfettanteil und die genaue Definition einzelner Muskeln. Bodybuilding wird überwiegend von Männern betrieben, wobei die Anzahl der Bodybuilding Frauen (Bodybuilderinnen) rasant zunimmt.

Training mit Gewichten ist Bestandteil vieler Sportarten. Bodybuilder trainieren jedoch, um einen muskulösen und gleichmäßig entwickelten Körper im Wettkampf auf einer Bühne zu präsentieren. Dazu treten sie in unterschiedlichen Gewichts- bzw. Größenklassen, getrennt nach Geschlecht und Alter, als Amateure und Profis an. In allen Kategorien werden von einer Jury Muskulosität, Symmetrie, Vaskulösität und Präsentation bewertet.

Muskulosität bedeutet einerseits die Masse und Dichte, andererseits die Härte und Teilung der Muskeln. Angestrebt wird die Verbindung von möglichst viel Muskelmasse mit einer Definition, die eine Muskelgruppe von der anderen abgrenzt und die Details innerhalb einer Muskelgruppe deutlich werden lässt. Symmetrie: Unter diesem Stichwort ist keine genetisch bedingte Idealform zu verstehen, vielmehr wird eine ausgewogene Entwicklung aller Körperteile verlangt. Vaskulösität, die Sichtbarkeit der Venen, ist ein Zeichen für einen niedrigen Körperfettanteil. Da der Körperfettanteil eines Bodybuilders so weit wie möglich reduziert sein soll, müssen an seinem Körper möglichst viele Venen erkennbar sein. Mit Präsentation ist die Art gemeint, wie ein Athlet seinen Körper auf der Bühne präsentiert. In drei Runden – beim Line-up, in Pflichtposen (zum Vergleich von mehreren Athleten) und mit einer Posing-Kür – erbringen Bodybuilder Höchstleistungen. Außerdem kann ein freies Posing (Posedown), in dem jeder der fünf bis sechs Finalisten einer Klasse gegen jeden antritt, in die Wertung einbezogen werden. Höhepunkt jedes Wettkampfs ist ein Posedown, in dem alle Klassensieger miteinander um den Gesamtsieg kämpfen.

Bodybuilding als Lebensstil

Innerhalb der Fitness-Szene, die durch den Fitness-Boom in den 1980er und 1990er Jahren immer mehr Milieus und immer vielfältigere Bevölkerungsgruppen ergriffen hat, nimmt die Bodybuilding-Szene im engeren Sinne nach wie vor eine besonderen Stellung ein. Sie hat sich eine gewisse eigenständige Kultur bewahrt. Im Gegensatz zu anderen Richtungen der Fitness-Szene, bei denen Körper-Ertüchtigung, Gesundheit, Spaß und Sich-fit-Fühlen oft die entscheidende Rolle spielen, stehen bei vielen Bodybuildern Aspekte eines zelebrierten Körperkultes häufiger im Vordergrund: Das Selbst-Schaffen eines perfekten Körpers, stark ausgeprägtes ästhetisches Bewusstsein, das Posing mit einem extrem geformten Körper auch im Alltag.

Körperkult

Dieser Körperkult, der fetischhafte Züge annehmen kann, wird für viele Bodybuilding-Fans zu einem bestimmenden, zeitintensiven und identitätsstiftenden Element ihres Lebensstils. Dabei geht das Zelebrieren dieses Kultes oft weit über das eigentliche Bodybuilding hinaus. Man spricht daher auch von Bodystyling. Der Begriff bezeichnet ein offensives Gestalten der gesamten äußeren Erscheinung und impliziert zugleich eine besondere Wertschätzung einer imposanten ästhetischen Wirkung. Dabei wird die Gestaltung des Äußeren mittels Bodybuilding meist unterstützt durch die Nutzung von Solarien und Kosmetika. Oft verändern Tätowierungen oder Piercings das Aussehen des Körpers zusätzlich.

Was lange Zeit im westlichen Kulturkreis für Männer sehr ungewöhnlich war, wurde und wird hier auch gerade von den Bodybuilder-Männern exzessiv ausgelebt und kultiviert: die Gestaltung und Pflege des eigenen Körpers sowie das Achten auf die äußere Erscheinung. Allerdings muss einschränkend festgestellt werden, dass heute auch gesamtgesellschaftlich die Tendenz bei Männern zunimmt, der Gestaltung des Körpers und des Aussehens (zum Zwecke der Verschönerung/Steigerung der Attraktivität aus eigener Sicht) mehr Wichtigkeit zu geben, wenn auch oft nicht in dem Maße und der Art, wie es in der Bodybuilding-Szene Usus geworden ist.

Gleichzeitig jedoch mündet diese neue männliche Haltung zum Körper im Bodybuilding-Kontext in einem Stil, der der bürgerlich-europäischen Tradition verhaftet bleibt, denn der neue Körperkult dient dem Zelebrieren eines extremen Männlichkeitskultes. Die Neuerung besteht lediglich in der Ästhetisierung etablierter Männlichkeitsbilder (dem „starken Mann“).

Bodybuilding Legenden und berühmte Bodybuilder

Obwohl der Bekanntheitsgrad in den letzten Jahrzehnten infolge der Fitnessbewegung deutlich zugenommen hat, wird Bodybuilding in der Öffentlichkeit als Randsportart wahrgenommen. Daher genießt die sportliche Elite unter den Bodybuildern in der Regel nur unter Anhängern dieser Sportart eine große Popularität.

Eine Ausnahme ist der wohl berühmteste Bodybuilder der Welt, Arnold Schwarzenegger, welcher seine sportlichen Erfolge (u. a. siebenfacher Mr. Olympia) zum Aufbau einer Filmkarriere nutzen konnte und dadurch seinen Bekanntheitsgrad deutlich steigerte. Darüber hinaus hat er es auch in der Politik mittlerweile bis zum Gouverneur von Kalifornien gebracht. Auch Lou Ferrigno und Ralf Möller verdanken ihre Hollywoodkarrieren letztendlich dem Hantelsport.
Deutsche Topbodybuilder sind derzeit: Markus Rühl, Dennis Wolf, Ronny Rockel und Dennis James.

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